Das angeborene anatomisch bedingte Zahnbreiten-Defizit (sog. BOLTON-Diskrepanz) mit zu schmalen Oberkiefer-Frontzähnen im Verhältnis zu den Unterkiefer-Frontzähnen, habe ich nach weniger Kieferorthopädischer Behandlung durch non-invasiven seitlichen Zahnaufbau beseitigt. Ein Kieferorthopädischer Lückenschluss in der Oberkieferfront hätte sonst die Zahnverbindung (Verzahnung) der Seitenzähne zwischen oberem und unterem Zahnbogen aufgehoben - was langfristig für den Zahnhalteapparat schädlich gewesen wäre.
Die Patientin und die Mutter wünschten eine Kieferorthopädische Behandlung um die Frontzahn-Lücken zu schließen (siehe 1. Foto-Sequenz). Kollegen sagten: Das können wir gerne machen. Es geht aber nur mit Verlust der seitlichen Regelverzahnung. Damit ist aber das Gesamt-Problem nicht gelöst. Die Lösung war die exakte Einstellung des Regelbisses mit ergänzendem künstlichem non-invasivem Aufbau der Oberkieferfrontzähne seitlich.
Was die Kollegen nicht auch noch gesagt hatten war, daß die unteren Seitenzähne beidseitig stark nach innen gekippt waren (siehe 1. Foto-Sequenz). Unbehandelt hat dies oft zur Folge, daß durch die damit verbundene ungünstige Kraftübertragung beim Kauen auf den Zahn-Halteapparat der Seitenzähne, langfristig es zu erheblichem Knochen-Schwund mit Rückgang des Zahnfleischs kommen kann. Nahezu jeder kennt Jemanden der davon betroffen ist. Um dem vorzubeugen, sollten hier in jedem Fall, mit der Kieferorthopädischen Behandlung, auch diese hyper-Inklinierten Seitenzähne, so heißt dieser Befund, kieferorthopädisch aufgerichtet werden. Dies habe ich begleitend auch durchgeführt. Zur Vermeidung eines damit verbundenen möglichen therapie-bedingten Kreuzbisses bei den Seitenzähnen, muß in der Regel der Oberkiefer gleichzeit kieferorthopädisch auch geweitet werden (siehe auch 2. Foto-Sequenz).
Als die Patientien vor einiger Zeit zu mir in die Praxis kam, war alles wie vor 12 Jahren bei Behandlungs-Abschluss. Mit Hilfe neuerer hochwertiger non-invasiver Aufbaumaterialien hätte ich seinerzeit den Aufbau an den Frontzähnen ästhetisch vielleicht noch etwas schöner machen können. Die Patientin meinte jedoch: "Sie war damals mit dem Ergebnis super zufrieden und ist es heute auch noch". Was soll ich da noch sagen. Wenn sie Recht hat, hat sie eben Recht. Übrigens, das kieferorthopädische Ergebnis ist seit Behandlungsabschluss stabil, und der künstliche Zahnaufbau nicht beschädigt.
Anmerkung: Seit 2001 mache ich diese ergänzenden non-invasiven Zahn-Aufbauten, wenn erforderlich. Damals waren diese noch nicht en-vogue, wie das heute heißt. Es gab noch viel Bedenken und unberechtigte Kritik in Hinblick auf Stabilität und Farbbeständigkeit und anderes mehr. Ich denke, nach derartiger Langzeitstabilität dieses Aufbaus ist Kritik, gerade auch wegen dieser Patientin, unberechtigt.